Neue Mittelschule Rainbach im Mühlkreis 1/5

Die „Neue Mittelschule“ wurde als Hauptschule in den 70er Jahren errichtet. Da zu dieser Zeit die Energie nahezu unbegrenzt und günstig verfügbar erschien, wurde auf eine energiesparende Bauweise kein Wert gelegt. Dies hatte zur Folge, dass im Winter die Temperatur im Gebäude oft nur 14 Grad betrug. Diese sibirischen Zustände erforderten in der Neuen Mittelschule eine Sanierung, die gleich genutzt wurde, um den ökologischen Fußabdruck der Schule wesentlich zu verringern.

Die Energieeffizienz wurde maßgeblich erhöht, indem die Schule mit vorgefertigten Holzfassadenelementen verkleidet und zusätzlich durch - möglichst ökologische - Baustoffe gedämmt wurde. Es wird nur noch etwa ein Zehntel der Heizenergie benötigt, um auf eine Komforttemperatur zu heizen, die zuvor gar nicht mehr erreicht werden konnte. Die „restliche“ Energie, die die Schule benötigt, also Wärme für die Heizung und Strom beispielsweise für die Beleuchtung, wird mit Erneuerbaren Energien produziert.  

Strom und Wärme werden direkt durch die Photovoltaik (=Solarstromanlage) und solarthermische Kollektoren erzeugt, wobei durch den kostenlosen Rohstoff „Sonne“ keinerlei Rohstoffkosten anfallen. Und die primäre Heizleistung erfolgt mittels einer Hackschnitzelheizung, die wiederum mit Holz aus der Region befeuert wird - und damit die lokale Wirtschaft stärkt.

Rainbach liegt 720 Meter über dem Meeresspiegel. Das bedingt, dass es nur wenige Nächte gibt, in denen die Temperatur über 20 Grad ansteigt. Dadurch kann die Nachtluft genützt werden, um die Schule in der heißen Jahreszeit über die hauseigene Lüftung, sowie über die Fenster, ohne Mehraufwand abzukühlen. Zusätzlich verhindern untertags die gedämmte Hausfassade, der automatischen Sonnenschutz und die dreifach-verglasten Passivhausfenster ein Aufheizen des Gebäudes. 

Die tageslichtabhängige Beleuchtung, kombiniert mit einem großflächigen Einsatz von LEDs und Energiesparlampen ermöglicht erstmals, dass sich die Schule selbst mit Energie versorgt.

Im Zuge der Sanierung der Neuen Mittelschule wurde ein Ganztagesbetrieb für die Volksschule ermöglicht. In der, bisher nicht genutzten, Fläche zwischen der Volks- und Mittelschule wurde ein Verbindungsraum geschaffen, der die beiden Schulen verbindet. Dieser Platz bildet das kommunikative Zentrum und kann als Veranstaltungsraum genutzt werden.  Daran angeschlossen befinden sich der Turnsaal, die Ausspeisung  sowie gut einsichtig die Bibliothek. 

Und durch die Aufstockung in Holzbauweise konnten ein Physik- und ein EDV-Raum über der Garderobenhalle geschaffen werden.

Um die selbständige Teilnahme mobilitätseingeschränkter Personen am Unterricht sowie den effizienten Transport von Schul- oder Reinigungsmaterialien zu ermöglichen, wurde die neue Mittelschule, sowie der neu geschaffene Veranstaltungsraum barrierefrei gestaltet. Dies wurde einerseits durch Rampen und weiters durch Lifte realisiert.

Bauweise: Mischbauweise
Energiekennzahl: 11,6 kWh/m²a
Baujahr: 1952 / 2013
Auftraggeber: Gemeinde Rainbach im Mühlkreis
9220 VELDEN am Wörthersee
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4048 Puchenau / LINZ
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